Aber der Reihe nach. Ich habe schlecht geschlafen. Die
Matratze war irgendwie schräg im Bett und ich hatte Probleme auf dem Bett zu
bleiben. Das Frühstück war mehr als karg. Eine junge italienische Gruppe (ca 20
Jahre alt) grüßte nur ungern bis gar nicht zurück. Nur die älteren Begleiter
waren da etwas aufgeschlossener.
Egal, ich nahm einen Kaffee aus dem Automaten, der im
Frühstückspreis nicht inkludiert ist und aß eine Kleinigkeit. Ich werde in
Zukunft wohl lieber ein paar Euro drauflegen und was Ordentliches nehmen. In
San Gimignano kaufte ich noch eine Kleinigkeit zum Essen, denn unterwegs sollte
heute keine Möglichkeiten geben.
Raus aus San Gimignano und rein in die Natur.
Später kamen zwei Burschen mit Mountainbikes die mich
grüßten. Ich wurde überrascht und rief im ersten Moment: „Servus Ragazzi!“ Die
beiden schauten mich groß an. Schließlich fiel mir ein, dass Servus auf
lateinisch Sklave heißt. Das wird wohl nicht auf Italienisch ebenso heißen?
Hier die beiden Ragazzi auf der Flucht vor einem alemannischen
Sklavenjäger.
Nach einiger Zeit hörte ich laute Motoren dröhnen. Ich kam
zu einer Straße auf der alle paar Minuten ein alter Sportwagen daher brauste und
durch das Tal ewig lange seinen Lärm donnerte. Für manche wie mich auch als Musik zu
bezeichnen. Leider überquerte ich nur die Straße und so war mir
nur ein Fahrzeug zu sehen vergönnt. Die Autos gehören zur Mille Miglia die in
diesen Tagen stattfindet.
Irgendwann kam ein Schild auf dem stand, dass in 40 min eine
Möglichkeit sei, etwas zum Essen und Trinken zu kaufen. Ich verschob meine Rast
die eigentlich schön langsam Zeit wurde. Ich überholte eine Gruppe von drei älteren
Italienern, die von San Gimignano nach Bolsena laufen. Das Lokal kam auch nach
1 Stunde nicht.
Ich weiß ja, dass man in Italien auf Schlangen im Gras aufpassen muss. Aber trotzdem erschrak ich einigermaßen, als sich das Gras direkt neben mir auf einer Länge von ca 1 Meter in Bewegung setzte. Ich blieb stehen und ehe ich wusste was los war, schlängelte sich eine grün-bläuliche Schlange vor mir über den Weg und verschwand im Gebüsch.
Ich weiß ja, dass man in Italien auf Schlangen im Gras aufpassen muss. Aber trotzdem erschrak ich einigermaßen, als sich das Gras direkt neben mir auf einer Länge von ca 1 Meter in Bewegung setzte. Ich blieb stehen und ehe ich wusste was los war, schlängelte sich eine grün-bläuliche Schlange vor mir über den Weg und verschwand im Gebüsch.
Ich wollte euch noch von einer anderen Gruppe erzählen, die
da sehr viel unterwegs ist. Sie sind etwas zurückhaltend und zeigen sich nicht
gerne. Sie sind aber während des gesamten Weges zu bemerken. Ich nenne sie die
Kowalski’s. Heute konnte ich endlich einen der Familie vor die Linse bekommen.
Darf ich eines der Mitglieder vorstellen: Klaus-Dieter Kowalski.
Inzwischen mit starken Schmerzen kam ich endlich in Quartaia an. Ich war bereits mehr als 3 Stunden unterwegs. Die beiden jüngeren Franzosen, Michele und Ruth saßen schon seit 1 Stunde drinnen und ließen es sich gut gehen. Sie luden mich zu einem Kaffee ein und Ruth gab mir etwas Arnika-Öl für meinen Fuß. Die beiden gehen von Aula nach Assisi auf einem anderen Weg, der in diesem Gebiet der VF folgt. Hier die beiden Wegzeichen an gleicher Stelle. Ruth erklärte mir, dass die weiße Taube anzeige, in welche Richtung zu gehen sei.
Die beiden gingen vor mir los, ich blieb noch etwas sitzen. Die
drei Italiener und ein deutsches Paar kamen auch noch vorbei. Schließlich ging
ich mit anhaltenden Schmerzen weiter und konnte die schöne Gegend leider nicht
so genießen.
Die grünen Felder der letzten drei Tage sind unglaublich. Im
September sieht hier alles anders aus, nicht wieder zu erkennen. Dann ist alles
trocken und in Brauntönen gehalten.
An einem Weiher waren Ruth und Michele ins Wasser gesprungen,
sie wollten heute nicht so richtig vorwärts kommen. Aber natürlich haben sie Recht,
die Gelegenheiten sind zu nützen sobald sie sich bieten. Ich hätte auch große
Lust gehabt, aber ich wollte so schnell als möglich in Strove ankommen.
Links das Korn, rechts der Wein. Die wichtigen Dinge. Brot
und Wein.
Dann die Handwäsche. Das Wasser zeigt an, wie nötig es war.
Es ist wie bei den Cowboys. Zuerst wird das Pferd versorgt.
Ich war jetzt doch noch kurz im Ort, der in 5 min durchstreift werden kann. In einem kleinen Laden kaufte ich ein Bier das immerhin die vernünftige Größe von 0,66 Liter für einen durstigen Pilger hat und setzte mich als einziger Gast auf einen der Plastikstühle mit Blick in die Abendsonne. Sehr ruhig und angenehm. Es setzte sich schließlich ein ziemlich wilder Typ zu mir. Wir sprachen nur einen Satz miteinander. Entweder hat er einen außergewöhnlichen Dialekt und versteht auch das Schulitalienisch nicht ganz oder er tut sich mit seinen letzten zwei Zähnen beim Sprechen schwer.
Hier mein Hotel und Strove.
Das war’s für heute. Nun verbringen ich einen feinen Abend im Bett. Hoffentlich geht es morgen wieder besser.
Ach ja. Ich habe heute noch aus Australien und von Mario
(nicht Luigi, wie ich der Meinung war) ein Email bekommen, die sich über die
beiden Fotos gefreut haben.
Und die Reservierungsbestätigung für Siena in einem
passablen Hotel für die nächsten zwei Nächte ist auch soeben reingekommen. Da gibt es einen Tag Pause.
Dann bis morgen.
Andi
Ich verfolge soeben wieder deine Wanderung und bin von den schönen Bildern beeindruckt!
AntwortenLöschenLg aus Steyr, Walter
Da Sienna schon fast in Sichtweite ist und dort ein extra Tag eingeplant ist, dann verstehe ich es, dass du mit dem Fuß gleich weitergehst. Ein paar Pausen extra werden aber sicher nicht schaden. Toll, das mit den e-mail aus Australien und Mario
AntwortenLöschenA domani. Il tuo Fratello
Hallo Walter, freut mich, dass auch die Oberösterreicher dabei sind.
AntwortenLöschenAndi
Hallo Armin
AntwortenLöschenDanke. Es ging heute viel besser. Siehe später meinen Post.
Tuo fratello (Herkömmliche Verwandtschaftsbezeichnungen im Singular werden ohne Artikel verwendet - Hat dir das "tua madre" noch nicht erklärt?
Alles Gute weiterhin. Hoffe der Fuß bessert sich...
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