18.5.2014 – Tag 8 – Von Strove nach Siena

Link zu Routenflug mit Google-Earth: Von Monteriggioni nach Siena

Ich habe gut geschlafen, aber die größten Befürchtungen gehabt. Geträumt habe ich davon, dass mir Dr. O. vom früheren UKH Bregenz gesagt habe, dass der Ausflug vorbei sei.

Am Morgen war ich mir ganz unsicher, ob ich überhaupt die Strecke gehen werden kann.

Das Frühstück war erst ab 08:30 Uhr möglich. Ich kam erst um 09:30 Uhr los. Es war mir damit klar, dass ich heute alleine unterwegs sein werde. Die Meisten waren gestern schon weiter nach Monteriggioni  gegangen und falls jemand in Strove war, dann war er sicher schon längst unterwegs. Mit dem Alleingehen habe ich keine Probleme. Vielmehr genieße ich das sogar.

Ich ließ den rechten Schuh nur locker geschnürt und trat vorsichtig auf. So ging es bis Siena relativ gut. Damit gleich ein paar Eindrücke.

 

 

 

 

Manchmal wird es halt auch schmutzig.

 

Monteriggioni mit seinen Türmen ist in Sichtweite.

 

Das ist eine „Strada biancha“. Trocken und staubig. Grundsätzlich fahren die Autos auf diesen Straßen sehr rücksichtsvoll und langsam vorbei. Aber nicht immer. Der Wanderer sollte bei einem herannahenden Auto sofort die Windrichtung beachten und die entsprechende Fahrbahnseite auswählen. Die drei Damen vor mir haben das erst beim zweiten Mal gelernt.

 

 

Eine Begegnung der anderen Art. Da ich Zeit hatte, dachte ich mir einen Namen für ihn aus. Er heißt ab jetzt Bertl.

 

Nach eineinhalb Stunden kam ich in Monteriggioni an. Rein durch die Porta und ein Besuch in der Kirche Santa Maria mit dem schwarzen Holzkreuz.

Auf der Piazza Roma eine Stärkung bevor es weitergeht. Unterwegs bis Siena wird es nichts geben.

 

Ein paar weitere Eindrücke. Als letztes Bild eine mögliche Altersresidenz für mich. „Castello Degasperi“ klingt doch gut, oder? Auf dem Weg war es schön ruhig. Man hört nur das Zwitschern der Vögel, das Gezirpe der Grillen und das Rascheln der Familie Kowalski.

 

Dann kam plötzlich ein sehr nett eingerichteter Rastplatz für Pilger auf der VF. Der Pfarrer kam vorbei und erklärte, dass noch eine große Tafel hinkomme. Alle Pilger die hier Rast machen, sollen ihm eine Karte schicken, die er dort aufhängen würde. Ich versprach ihm die Karte für Juni und trug mich in eine Art Gästebuch ein. Ich war heute der 5. Eintrag.

 

Dann war es mit schönen Wegen vorerst vorbei und ich machte mich auf einen gefährlichen Streckenabschnitt gefasst, der gar nicht so schlimm war. Es ging 2 Kilometer an einer wenig befahrenen Landstraße entlang.

 

Links nach Siena und mein Weg führt nach rechts? Nun ja, ich habe inzwischen gelernt der Beschilderung zu vertrauen, die für schöne Wege auch gern einmal einen Umweg macht.

Langsam wurde es Zeit für eine Pause. Die Plätze sind bekanntlich mehr als rar. Es hat sich rentiert. Ich fand ein wunderbares Plätzlein mit einem Obelisken. Muss mal in Ruhe lesen, was das steht. Würde mich interessieren, wie der da hingekommen ist.

Mein Schatten bat mich, ein aussagekräftiges Bild von ihm zu machen.

 

An einer Bushaltestelle las ich, dass der Bus nach Siena in drei Minuten komme. Die Versuchung war groß, aber nicht stark genug. Ich ging weiter.´

Der Bus kam etwas später. Ich würde schätzen, er hatte drei Minuten Verspätung. Das ist natürlich eine Sauerei. Ich gehe morgen zum Bürgermeister von Siena und werde mich beschweren.

 

Gehört auch zu Siena. Kurz anschauen und dann vergessen.

 

Um 17:30 Uhr im Hotel angekommen. Kleines Zimmer. Ich brauch nicht viel. Es passt mir. Ich freue mich jetzt auf den morgigen Ruhetag. Ich werde heute sicher noch ins Zentrum gehen und etwas essen. Ich werde euch morgen davon erzählen.

 

Mein heutiger Saluto speciale geht an …

Tante Gerlinde. Danté hat in seiner „göttlichen Komödie“ über Monteriggioni geschrieben, es sei „ein Dorf, das sich mit Türmen krönt“. Wie wahr, da hat sich nichts geändert.

Ab jetzt also nicht mehr Tante Gerlinde, sondern Danté Gerlinde.

Una buona serata,.
Andi